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184 Route 13. TROJA. Unterstadt. die noch mykenische Tonware gebrauchten, haben Mauern und Tore
von VI wieder instand gesetzt und ihre im Grundriß den von VI ähnlichen
Wohnungen an die Innenseite der Burgmauer gelehnt; erhalten sind sie l.
und r. vom Tore VI S (Pl. VII: J K 5-7; vgl. S. 180 oben) mit zahlreichen
großen Vorratsgefäßen aus Ton, und beim Westtor VI U auch Reste eines
zweiten inneren Kreises von Wohnungen. b) An denselben Stellen stehen
Mauern anderer Art, die an den unregelmäßigen, hochkantig gestellten
Steinen (Orthostaten) über dem Fundament erkennbar sind. Sie bildeten
größere Wohnungen, deren Bäume sich um einen Hof gruppierten. Früh-
geometrische
und Buckelvasen sind in ihnen gefunden.

Achte Schicht (S. 177). Äolische Griechen hatten sich dann wieder eine
befestigte Niederlassung geschaffen und Reste der alten Mauer der VI. Schicht
durch Zusätze aus kleinen Steinen wieder benutzbar gemacht. Infolge der
römischen Planierung ist von dieser VIII. Schicht am wenigsten erhalten
(S. 178). Die Häuser waren sehr einfach; ihre Mauern bestehen aus unregel-
mäßigem
oder gutem polygonalen Bruchsteinmauerwerk mit Erdmörtel (z. B.
Pl. J 4 und J 5; A 5-C 7). Über die Reste dieser Schicht beim großen Turm
(Pl. K 3, 4) s. S. 180; über den Tempel s. S. 180; über die Unterstadt s. unten.

Unterstadt (s. S. 176). Das noch wenig untersuchte Plateau
im S. und O. unterhalb des Hügels scheint in der Frühzeit nur in
ganz geringem Maße besiedelt gewesen zu sein. Wohl erst in
hellenistischer Zeit wird sich ein Städtchen gebildet haben, das
unter römischer Herrschaft zu einer Stadt emporwuchs, deren Ring-
mauer
von etwa 3500m Länge und 2,50m Dicke sich noch verfolgen
läßt. Zu ihr gehört das Theater im NO. (S. 170). Bei Probe-
grabungen
im S. der Theater B und C sind die Mauern und Granit-
säulen
einer Stoa zu Tage gekommen. Auf dieser Fläche, wo jetzt
die Baracken liegen, wird die Agora angesetzt.

Ausflüge.

Ritt nach Bunarbaschi und über Udschek Tepé zurück 5-6 St. Ritt
zum Hellespont: zum Aias-Hügel hin und zurück 2 St., ev. weiter zum
Achilleus-Hügel. Man kann den zweiten Ausflug mit dem Rückritt nach
Dardanellen verbinden oder die beiden Ausflüge vereinigen, indem man am
ersten Tage über Bunarbaschi und Udschek Tepé bis Jenikiöi (Neochori)
gelangt, dort übernachtet, am zweiten Tage die andere Tour in um-
gekehrter
Reihenfolge macht und nach Dardanellen (S. 174) zurückkehrt.

1. Nach Bunarbaschi (2 St.): man erreicht s.ö. auf einem vor-
geschobenen
Höhenzug in 20 Min. einen größeren Tumulus, den Frau
Schliemann hat ausgraben lassen; er wird nach Strabo Grab des Aisyetes,
oder auch Grab der Batieia genannt (türkisch Pascha Tepé) und gehört
wohl in mykenische Zeit. Bergab und dann am alten Skamanderlauf hin
reitend gelangt man (1 St.) zu einem anderen Tumulus, Hanai Tepé ge-
nannt
, der sich im Laufe von mehreren Jahrtausenden durch Bestattung und
Verbrennung von Leichen an dieser Stelle bildete; er liegt unterhalb des
Landguts des Konsuls Calvert (S. 174) und des türkischen Dorfes Aktschekiöi,
das die Stelle des alten Thymbra einnimmt. km n.ö., bei Ali Bej’s Konak.[,]
muß Iliéon Kome, wo Strabo das alte Troja ansetzte, gesucht werden,
(Homers Kallikolone nahm er dementsprechend weiter n.ö., bei Kara Jur,
an.) Vom Hanai Tepé wendet man sich nach S., durchreitet den Ska-
mander
und erreicht in ½ St. das türkische Dörfchen Bunárbaschi; westl.
bei ihm entspringen über 40 warme Quellen, die Quellen von Bunarbaschi.
Von dort aus gewinnt man in südl. (nahe am sog. Tumulus des Hektor
vorbei), dann in s.ö. Richtung in ca. ½ St. die Höhe des Bali Dag (etwa
140m). Oben noch drei Tumult, von denen der größte der des Priamos
hieß. Das um etwa 5m höhere s.ö. Plateau, das der Skamander umfließt,
ist lange für die Stätte des homerischen Troja gehalten worden (S. 177).